Ilkas Geschichte

Am 08. Mai rief mich eine sehr nette Dame von der IKK Classic an.

Sie erzählte mir, dass sie meinen Kontakt von einer Kollegin bekommen habe. Sie betreue eine junge Mutter, die schwer an Krebs erkrankt sei. Sie habe drei Kinder, das jüngste 22 Monate alt. Die Kasse zahle nur sechs Wochen eine Haushaltshilfe und ob ich wüsste, wo sie weitere Hilfen bekommen könne. „Im Zweifelsfall bei uns“, sagte ich. Laut Stiftungssatzung können wir uns auch um Kinder kümmern, deren Eltern schwer erkrankt sind.

Und das machen wir jetzt …

 

Ilka …

… rief mich kurz nach meinem Telefonat mit der Sachbearbeiterin zurück, ich packte mein Bündel und fuhr los:

Ilka ist 37 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Töchtern (22 Monate, 8 und 13 Jahre alt) in Lindlar in einem wunderschönen alten Fachwerkhaus. Hier wollte sich die Familie einen Lebenstraum erfüllen und das Haus nach und nach renovieren.

Doch jetzt kommt alles ganz anders …

Vor wenigen Wochen stand Ilka morgens unter der Dusche, als sie plötzlich anfing stark zu bluten. Ihr Mann bestand darauf, sie in eine Klinik zu fahren, was wahrscheinlich noch Schlimmeres verhinderte. Ilka wurde auf den Kopf gestellt und am Ende aller Untersuchungen stand die schockierende Diagnose: Gebärmutterkrebs. Eine Woche später wurden ein bereits 5 cm großer Tumor und 50 Lymphknoten entfernt.

Ilkas Prognose ist gut, weil der Krebs nicht gestreut hat. Aber der Weg, der nun vor ihr und ihrer Familie liegt, wird hart. Aktuell soll sich ihr Körper von der schweren OP erholen, bevor Ende Mai mit der Therapie begonnen wird. Geplant sind sechs Chemo-Blogs und sechs Bestrahlungen.

Auch hier wird das komplette Leben einer Familie durch die Krankheit der Mutter auf den Kopf gestellt. Ein vorher „sorgloses Lebens“ wird plötzlich für alle zum Überlebens- und Existenzkampf. Der über Nacht allein verdienende Vater muss arbeiten, damit die Familie das Haus überhaupt halten kann und nicht auf der Straße steht. Die beiden großen Töchter wachsen in ihren jungen Jahren in eine plötzlich vom Leben aufgezwungene Verantwortung. Neben der Angst um das Leben der Mutter, eine Herausforderung, die sie zwar mich Bravour meistern, die sie aber auch vor eine schwere Aufgabe stellen.

Vor 22 Monaten wurde ihre jüngste Tochter Lena geboren, ein unerwarteter Nachzügler. Die beiden Großen kommen im Alltag „schon irgendwie klar“, aber die kleine Lena braucht tagsüber natürlich eine Betreuung, bis ihr Vater sie nachmittags wieder übernehmen kann. Omas und Opas sind alle noch berufstätig und können diese Aufgabe leider nicht übernehmen.

Unsere Optionen sind:

Zuerst werden wir versuchen, über das Jugendamt eine Betreuung für Lena zu bekommen. Ilka wurde gesagt, dass die das prinzipiell bezahlen müssen, sich aber sicher zunächst mal dagegen wehren werden. Es sei ein Kampf. Die Kraft, diesen Kampf zu führen, hat sie gar nicht.

Also machen wir das. Dazu habe ich unsere Lieblingsente Ducki um Hilfe gebeten.

Sie arbeitet als Kindergärtnerin und kennt sich mit diesen Dingen bestens aus. Sie wird auch prüfen, inwieweit wir Lena in einem Kindergarten unterbringen können. Den Kontakt zwischen den beiden habe ich bereits hergestellt.

Parallel dazu suchen wir jemanden, der diese Aufgabe übernehmen kann, damit wir die Betreuung auf jeden Fall gewährleisten können.

Wir suchen also eine Haushaltshilfe, die während der Therapie tagsüber die kleine Lena versorgt, bis ihr Vater nach Hause kommt. Das kann eine "Leihoma" sein, einfach, weil sie es kann und möchte, oder auch eine, die sich ehrenamtlich etwas dazuverdienen möchte, das kann auch jemand sein, der eine kurzfristige (bezahlte) Beschäftigung sucht .... überlegt doch bitte alle mit!

Wenn Ilka weiß, dass ihre Kinder gut versorgt sind, wird sie sich besser auf das Gesundwerden konzentrieren können.

Für mich und uns ist das eine neue Aufgabe. Bisher haben wir uns um kranke Kinder und ihre Familien gekümmert, darin sind wir ja schon ganz fit.

Nun lernen wir wieder neue Dinge und ich bin sehr sicher, dass wir auch das wuppen werden!

 

Liebe Grüße

Eure Tina